Vorlesung
Bilder der Architekturtheorie 1500–1800
Vorlesung Architektur- und Kunstgeschichte V (051-0315-02)
Veranstalter: Professur Oechslin
Dozierende: W. Oechslin, T. Büchi, S. Claus , M. Gnehm, Th. Hänsli, S. Hildebrand, H. Happle. C. Maissen
Zeit: Donnerstag, 8h - 8h45
Ort: HIL E7
Das Buch «für den eiligen Leser» (Giedion) hat in der Architekturtheorie immer wieder und noch neustens seine Verfechter. Gemeint ist damit, architekturtheoretische Positionen über Bilder zu vermitteln, die von knappen Kommentaren – und nicht umgekehrt – illustriert werden. Seit Palladio lassen sich solche bilderprägende Züge in der Architekturtheorie verfolgen. Doch was ist die Rolle des Bildes innerhalb der Architekturtheorie? Antworten geben nicht nur die Collagen zeitgenössischer architekturtheoretischer Positionen, sondern auch die zunehmend dominante Rolle, die der Illustration architektonischer Problemfelder nicht erst seit ihrer Verbreitung durch Druckgrafik und Buchdruck zukommt. Mit der «technischen Reproduzierbarkeit» (Benjamin) von Wissen kommt der Grafik und mit ihr der Zeichnung eine besondere Bedeutung deshalb zu, weil diese für sich allein «auf den Punkt» bringt, was Architekturtheorie immer zu erreichen versucht: die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Mit der Zeichnung, mit den «lineamenta» (Alberti), können in Kürze Anweisungen gegeben werden, die der praktischen Umsetzung theoretischer Formulierungen dienen. Doch Zeichnung, Grafik und ihre heutigen Möglichkeiten mittels CAAD reduzieren sich nicht auf den Entwurf allein: Ihre Möglichkeiten, Architekturtheorie «plastisch» darzustellen, weiten sich vom Technischen her aus auf die Darstellung – die Inszenierung – der zu erzielenden architektonischen Effekte. Ja, die dergestalt bildgewordene Architektur hat unbestreitbar selber die Qualität, Architekturtheorie sosehr wie die Suche nach technischen Lösungen ihrerseits zu beeinflussen. Der Umstand, dass Zeichnungen technisch reproduziert neue Architekturen sosehr über die «blosse Idee» wie über konkrete Bauten beeinflusst, gewinnt gerade in der heute computergestützten Entwurfstechnik weiter an Brisanz. Ziel ist es, bildgebende Verfahren mit den damit verbundenen theoretischen Implikationen zu konfrontieren. Fragen danach, inwiefern das Verhältnis von Architekturtheorie und gebauter Architektur über deren gegenseitige Illustration hinausgeht, sind dabei zentral.
In der Vorlesung werden Positionen zwischen 1500 und 1800 diskutiert, währenddem das Seminar den Schwerpunkt auf das 20. und 21. Jahrhundert legt.
Seminar «Bilder und Bauten»
Veranstalter: Professur Oechslin
Dozierende: W. Oechslin, T. Büchi, S. Claus , M. Gnehm, Th. Hänsli, S. Hildebrand, H. Happle. C. Maissen
Zeit: Donnerstag, 8h - 8h45
Ort: HIL E7
Das Buch «für den eiligen Leser» (Giedion) hat in der Architekturtheorie immer wieder und noch neustens seine Verfechter. Gemeint ist damit, architekturtheoretische Positionen über Bilder zu vermitteln, die von knappen Kommentaren – und nicht umgekehrt – illustriert werden. Seit Palladio lassen sich solche bilderprägende Züge in der Architekturtheorie verfolgen. Doch was ist die Rolle des Bildes innerhalb der Architekturtheorie? Antworten geben nicht nur die Collagen zeitgenössischer architekturtheoretischer Positionen, sondern auch die zunehmend dominante Rolle, die der Illustration architektonischer Problemfelder nicht erst seit ihrer Verbreitung durch Druckgrafik und Buchdruck zukommt. Mit der «technischen Reproduzierbarkeit» (Benjamin) von Wissen kommt der Grafik und mit ihr der Zeichnung eine besondere Bedeutung deshalb zu, weil diese für sich allein «auf den Punkt» bringt, was Architekturtheorie immer zu erreichen versucht: die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Mit der Zeichnung, mit den «lineamenta» (Alberti), können in Kürze Anweisungen gegeben werden, die der praktischen Umsetzung theoretischer Formulierungen dienen. Doch Zeichnung, Grafik und ihre heutigen Möglichkeiten mittels CAAD reduzieren sich nicht auf den Entwurf allein: Ihre Möglichkeiten, Architekturtheorie «plastisch» darzustellen, weiten sich vom Technischen her aus auf die Darstellung – die Inszenierung – der zu erzielenden architektonischen Effekte. Ja, die dergestalt bildgewordene Architektur hat unbestreitbar selber die Qualität, Architekturtheorie sosehr wie die Suche nach technischen Lösungen ihrerseits zu beeinflussen. Der Umstand, dass Zeichnungen technisch reproduziert neue Architekturen sosehr über die «blosse Idee» wie über konkrete Bauten beeinflusst, gewinnt gerade in der heute computergestützten Entwurfstechnik weiter an Brisanz. Ziel ist es, bildgebende Verfahren mit den damit verbundenen theoretischen Implikationen zu konfrontieren. Fragen danach, inwiefern das Verhältnis von Architekturtheorie und gebauter Architektur über deren gegenseitige Illustration hinausgeht, sind dabei zentral.
In der Vorlesung werden Positionen zwischen 1500 und 1800 diskutiert, währenddem das Seminar den Schwerpunkt auf das 20. und 21. Jahrhundert legt.
Weiterführende Informationen
Seminar «Bilder und Bauten»